Montag, 24. September 2012

Drachen sollen fliegen

Pünktlich zur Herbstzeit kann man Drachen steigen lassen.

Bunte Drachen, Plastikdrachen und Papierdrachen viele Arten gibt es, aber einen ganz Außergewöhnlichen hat mir der Herbst in mein Leben gepustet.

Ein Drache,  der nicht fliegen aber dafür Gift und Galle spucken kann. Einer, mit dem ich nicht so schnell gerechnet habe und der mich eiskalt erwischt hat. Einer, der sich hoffentlich bald wieder verpieselt und erst in vier fünf Jahren wieder auftaucht.

DANN bin ich auch vorbereitet, aber mit einem achtjährigen Drachen vorpubertäre Diskusionen zu führen, darauf bin ich nicht gefasst.

Beeinträchtigt durch die allgemeine Wetterlage *wieso ist es plötzlich so kalt* und einem schmerzenden Bein *weshalb tut das Bein weh, wenn der Knöchel zermatscht ist* und einem allgemeinen Lagerkoller *warum dürfen alle was machen, nur ich nicht* bin ich ein ausgesprochenen reizbarer Diskussionspartner.

Normalerweise bin ich mit einem wirklich guten Nervenkostüm gesegnet und flippe eher selten aus, aber im Moment treffen einfach zwei Drachen aufeinander treibt es Frl. Amai einfach zu weit mit ihrer armen alten kaputten Mutter.

Die Strickjacke ist nicht genehm, weil alle Kinder dieser Welt über Amai lachen, wenn sie diese Jacke in der Schule an hat ( sie hätte sie heute das erste Mal in der Schule getragen!!). Bei neun Grad und einer dunklen Wolkendecke eine Softshell-Jacke anziehen??? LÄCHERLICH! (Wir haben ja gut 3l  Holundersaft gegen Erkältung im Schrank) Nach der fünften Aufforderung einen Ranzencheck zu machen - nicht nötig!! (Man hat ja einen Bruder und die allerbeste Freundin (bei der es sowieso viel besser ist als daheim) die einem einen Bleistift leihen können.)

Der oben genannte Bruder übrigens ist ja derzeit das liebste Kind überhaupt! Freiwillig 100 Seiten Fibel lesen? - ABER GERNE. Kinderzimmer aufräumen inkl. ausmisten, Fenster putzen und einem 3 m tiefen Schacht ausheben - ABER NATÜRLICH! "Rosenkohl mit Brokkoli gibt es zum Essen - das ist ja gaaaanz wunderbar" Hier und da ein paar pädagogische Anmerkungen über Amais Verhalten gespickt mit ein paar  gut hörbaren Verhaltenstipps an Amai über das Zusammenleben mit ihrer Mutter. "Amai, du musst schon hören, wenn Mama was sagt DIE weiß es nämlich besser" *Blick ob Mutter reagiert*

Als Pufferzone haben heute Opa Ale (derzeit mein Fahrer für alle Fälle) und der Spillie-Papa dann den nötigen Abstand zwischen uns geschaffen. Während ich dazu übergegangen bin, Amai zu ignorieren, gab es ein kleines Vater/Tochter Gespräch hinter verschlossener Tür. Leider war ich zu langsam um zu hören, WAS dort besprochen wurde, aber wir haben für einige Zeit nichts mehr von ihr gehört.

Während ich das hier übrigens schreibe, hustet sich Amai in den Schlaf. Vorher hat sie allerdings eine geheime Überraschung geplant für Morgen früh.

Vielleicht ist der Drache ja schon wieder davongeflogen im ersten Herbststurm?! Zu wünschen ist es uns allen!











Samstag, 22. September 2012

Der frühe Vogel...

....wenn der Samstagmorgen um sieben Uhr beendet ist, weil ein gewisser Finn wach ist (...und wenn ein gewisser Finn wach ist, dann müssen alle wach sein), dann ist das kein besonders gutes Omen für den Tag.

Dieser Finn hat nämlich erstmal seine Schwester wachgemacht, die normalerweise (wenn man sie lässt) bis min. zehn Uhr schläft. Die ersten Scherze hat sie noch mitgemacht, hat dann aber ab 11 Uhr rapide abgebaut weil sie die ganze Welt zum heulen fand.

Meine Wenigkeit war ebenso wenig begeistert vom frühen Aufstehen, und auch eine Kanne Espresso hat den ganzen Tag meine Lebensgeister nicht wecken können. Dümpelt mein Energielevel sowieso gen null - bin ich nach wie vor zum blöd rumsitzen verdonnert.

Dem Spillie-Papa war zwei Stunden länger Schlaf gegönnt - wurde dann aber wie von einer Dampframme knallhart überrollt, als er den Kopf unvorsichtigerweise aus der Schlafzimmertür streckte und sich zehn Minuten später bei 5 Grad Außentemperatur im Garten wieder gefunden und mit seinem Sohn gekickt hat.

Da nächste Woche zwei Tests anstehen - Mathe und Deutsch - durften beide Kinder noch ein bisschen was für die Schule machen. Zehn Minuten Mathe! Mehr war es nicht - aber es hat gereicht, das ich zumindest bei Amai bis in die Unendlichkeit verschis... habe. Zum Glück übernachtet sie heute bei Giuli - ich hätte sonst mit einem wachem Auge schlafen müssen.

Finn hat das Üben mit Fassung getragen - hat sich dann aber auch lieber zu Oma und Opa verpieselt...es könnte ja noch einer mit der Fibel ankommen. :-)

So beenden wir also einen eher schwachen Samstag  - um dann in einen starken Sonntag zu starten. Wenigstens ausgeschlafen wird er sein (für den Spillie-Papa und mich)....



Donnerstag, 20. September 2012

Angefressen

Eine Woche Krücken ist rum und ich bin mittlerweile extrem angefressen.

Angefressen, weil der blöde Fuß nicht abschwillt.
Angefressen, weil alles mühselig ist so auf Krücken.
Angefressen, weil jede Bewegung wehtut, wegen Muskelkater in den Armen.
Angefressen, weil mein ganzer "ich werde fit, sportlich und schlanker" -Plan auf Eis liegt.
Angefressen, weil ich friere.
Angefressen, weil alle abnehmen, nur ich nicht.
Angefressen, weil "es Sachen gibt, die nicht in einen Blog gehören"
Angefressen, weil ich ja auch mal angefressen sein kann.

Weil aber "angefressen sein" Falten und Bauchweh macht, mache ich das Einzige, was man  da machen kann ( wenn Badewanne und "besaufen" wegen Krücken wegfällt ):

An den letzten Urlaub denken

Das passt sich auch ganz gut, wollte ich ja eh von den letzten Wochen schreiben. Unser letzter Urlaub, war nämlich ein Überraschungskurztripp nach Fehmarn.

Und das kam so:

Der Spillie-Papa war dieses Jahr der Supporter vom "Cool Running Team" beim Oxfam Trail. Der OxfamTrail ist eine Wohltätigkeitsveranstaltung bei dem Spendengelder von Lauf-Teams gesammelt werden und diese Teams mussten 100 km in 30 Stunden durch den Harz wetzen. So die Kurzfassung. Das bedeutete, dass der Spillie-Papa 28 Stunden unterwegs und nicht daheim war.

Wie günstig das OOZ nebst Oma Stups für eine Woche in Fehmarn urlaubten und noch Betten frei hatten. Also habe ich Finn und Amai nach der Schule ins Auto gepackt, das Radio aufgedreht und das Auto gutgelaunt auf die A7 Richtung Norden gelenkt.

Mit mir hatten aber Millionen anderer Leute die gleich gute Idee und so haben wir statt ca. 4 Stunden knapp sieben Stunden gebraucht, bis wir endlich die Fehmarnsundbrücke überquert haben. Das Radio war mittlerweile aus, aber die Laune war erstaunlich gut. Hier ein Lob an meine Brut: Nicht einmal haben sie gemeckert oder genölt und das OHNE Fernseher im Auto (wollte ich nicht haben, wegen "nur" 4 Stunden Fahrt *husthust*)

Um zum Ferienhaus zu kommen mussten wir durch Burg fahren und wie es der Zufall so wollte, haben wir Oma und Opas Auto entdeckt. Also haben wir einen Tarnanruf gestartet um rauszufinden, wo sie sind und zehn Minuten später haben wir zwei "dumme" Gesichter bewundern können. HIHI Überraschung gelungen würde ich dazu sagen.  Oma Stups haben wir dann auch noch im Ferienhaus  überrascht und dann haben wir erstmal das Meer bewundert.

Wir lieben das Meer - und umso schöner war es, dass wir tatsächlich suuuuper Glück mit dem Wetter hatten und den Samstag komplett dort verbringen durften

Kein Mensch war in der Ostsee - nicht einer!! Außer einem kleinen Harzer Mädchen, das tauchte und planschte, als ob es karibische Gewässer wären:


 
 
Oma Stups und Finn - Generationenspass mit fast 80 Jahren Altersunterschied ;-)



 Der müde Fisch auf dem  Trockenen...

Geschenke für daheim haben wir auch mitgebracht...Nein im Ernst, diese (schon vorher tote) Qualle hat bestimmt fünf Kilo gewogen. Total faszinierend diese Viecher irgendwie.



 


 
Chaos haben wir auch schon 2005 verbreitet:
 


 


 Chillen am Strand

 
Sieben Jahre Unterschied


 





 
 Natürlich haben wir auch das absolute Pflichtprogramm abgerissen für einen echten Fehmarnbesucher: Wir haben einen Quark gegessen. Das gehört einfach dazu.

Während Amai wie gesagt kaum aus dem Wasser rauszukriegen war, hatte der Finn schon einen Kumpel gefunden, mit dem er am Strand kickte.

Das letzte Mal als wir dort waren, waren Finn und Amai knapp ein Jahr und haben hier laufen gelernt.

Mal gucken, vielleicht finde ich morgen ein entsprechendes Foto.....das liefere ich dann auch nach.

Den Abend haben wir dann noch lecker beim Griechen verbracht. Fehmarn ist wirklich toll - und auch wenn es super anstrengend war, hat dieser Tag am Meer echt die Akkus nochmal aufgeladen.

Die Rückfahrt war nur fünf Stunden lang - es lebe unser schlaues Navi - und damit konnte ich den Finn sogar pünktlich auf die Minute noch beim Kindergeburtstag abliefern.

Die Akkus vom Spillie-Papa waren dagegen gen NULL - ist er doch als Motivation-Man die letzte Etappe mitgewandert. 28 Stunden wach sein - Wanderung durch die Nacht ...haben ihren Tribut gefordert und so sind wir daheim die ersten Stunden schwach atmend durch die Wohnung geschlichen. Aber nach einer Schlafeinheit ging es dann wieder. :-)

Ich glaube, so eine Auszeit sollte man sich wirklich öfter gönnen - dann kann man bei so einem schlechte-Laune-Anfall schneller "neustarten" :-)

Ich habe aber noch etwas, was meine schlechte Laune vertreibt: Finn und Amai haben gerade diese Sammelhefte von Rewe und Marktkauf und in einem von beiden Heften (ich glaube Rewe) habe ich ein Tier entdeckt, dass so freundlich in die Gegend guckt...da kann man nur gute Laune kriegen:


Ein Axolotl
(Ich würde ihn "Ludl" nennen)
So, jetzt habe ich zwar immer noch einen dicken Fuß und abgenommen habe ich auch nicht - aber ich hab bessere Laune.....(und geh ins Bett) ....


....to be continued....





Samstag, 15. September 2012

Black Swan

Da liege ich nun wieder mehr oder weniger niedergestreckt auf der Couch. Hatte ich im Winter ja den klassischen Notaufnahmeaufenthalt "Ausgerutscht - Steißbein gebrochen", habe ich den Sommer nun beendet mit "Umgeknickt- Knöchelbruch/Bänder durch".

Aber eins habe ich beibehalten: Ich bin mit der gleichen Grazilität auf den Waschbetonplatten aufgeschlagen wie neulich im Treppenhaus beim Steissbeinbruch ....eben "like BLACK SWAN".

Nun habe ich also wieder alle Zeit der Welt und kann bloggen. Mittlerweile ist auch eine Menge passiert. "Die Dame mit dem dicken Bauch" zum Beispiel ist nicht mehr "die Dame mit dem dicken Bauch", sondern die Dame mit dem Knuddel vor dem Bauch" (welche Wortspiel).
Herzlichen Willkommen, kleiner Mann!
Nicht ganz unwesentlich ist auch die Tatsache, dass die Schule wieder begonnen hat und das stramme Programm aus der ersten Klasse auch weitergeführt wird. Ich habe so den Eindruck, dass es sogar noch angezogen wurde.Finn und Amai haben jeden Tag eine Menge Hausaufgaben auf. Deutsch sowieso und auch täglich Mathe. Ich persönlich finde das gut - hatte ich in der ersten KLasse doch nie so richtig den Überblick, ob wir vielleicht etwas üben müssen oder nicht. Finn und Amai tragen es mit Fassung.
Just in dieser Minute übrigens nutze ich gnadenlos aus, dass ich Zwillinge in einer Klasse habe: Sie sollen ein Gedicht auswendig lernen und müssen sich gegenseitig abhören. Finden sie auch total doof - aber da müssen sie jetzt durch. Wobei es auch so typisch ist : Amai zieht es durch und lernt während der Finn jede Korrektur durch Amai als persönlichen Angriff wertet. Wenn das Gemotze so weiter geht, könnte ich mir vorstellen, dass er es ebenfalls als persönlichen Angriff meinerseits wertet, wenn ich den angedachten Film streiche.
Da nützt ihm auch das neuerdings täglich abgehaltene Gebet zum Mittagstisch nicht - geschuldet 2 Schulstunden Religion und einer gewissen Dame aus dem Dänemarkurlaub.   Beeinflusst durch einen atheistischen Vater und einer in Kirchenfragen konsequent inkonsequenten Mutter ist Religionsunterricht sicherlich nicht schlecht für die zwei. In diesem Zusammenhang muss ich immer daran denken, als Finn mich (im Kindergartenalter) mal gefragt hat, warum die den Jesus an das Kreuz genagelt haben. Schrauben halten doch viel besser!
Was gibt es sonst noch aus der Schule zu berichten? Demnächst steht mal wieder ein Crosslauf an, neben Religion haben die Kinder jetzt auch Musik und wir steigen verstärkt in die Schulausgangsschrift ein. Die bringt mich und die Kinder an den Rand der Verzweiflung. Wer sich sowas ausgedacht hat, müsste echt verhauen werden.
 Amai und M. sind keine Klassensprecher mehr, sondern Giuli und Finn. Amai und M. durften nicht nochmal antreten und nun müssen sich G&F beweisen. Amai hat es einen tollen Satz im Zeugnis eingebracht und die Erfahrung, dass es nicht immer von Vorteil ist Klassensprecher zu sein. Hatte sie doch die eine oder andere Entscheidung gegen eine Freundin zu fällen. Alles im Rahmen einer ersten Klassen wohlbemerkt. Schlichtungskurse hat sie mitgemacht und das gleiche wird auch auf die neuen Klassensprecher zukommen. Ich bin gespannt. Schön zu hören fand ich, dass Finn mit Klassenmehrheit gewählt wurde. Nun muss er sich beweisen, mein Mausebär.
Hab ich eigentlich erzählt, das er sein zweites Tor geschossen hat? Wie nennt man das?! "Angeschossen von J. und Finn hat den Ball reingekickt" Stolz war er und ich und der Papa und der Opa und alle anderen....und süss fand ich J., der mir in der Umkleide gesagt hat, dass er gerne wollte, dass der Finn auch mal wieder ein Tor schiesst. DAS nenn ich Teamgeist.
Während Finn´s Ego also einen mächtigen Push bekommen hat (Nach einem Regenguss musste die Klasse sich von den nassen Sachen befreien und er sass mit nackten Oberkörper im Klassenzimmer ..."und dann bin ich so auch voll sexy in die Pause gegangen"), beobachte ich die Amai sehr genau im Moment. Mit ihren vorpupertären Anzeichen ist sie manchmal super empfindlich  und nimmt sich viele Dinge sehr zu Herzen, die ihr Bruder (ganz Mann) noch nicht einmal bemerkt. So hat sie neulich nachgefragt, was da am 11.Sept passiert ist und auch wenn ich es sehr kindgerecht erklärt habe (ich verstehe es ja selber kaum) hatte sie Tränen in den Augen und war fix und fertig.
Es ist tatsächlich so - Mädchen sind weiter als Jungs. Kann ich bei dem einen über bestimmte Sachen hinwegsehen, muss ich bei dem anderen ganz genau hinterfragen.
Es wird nicht langweilig, auch wenn Kinder älter werden.
.... to be continued...


Samstag, 1. September 2012

Letzter Ausflug in den Ferien

Der letzte Ausflug in den Ferien hat uns nochmal nach Thale geführt - diesmal nicht zum klettern, sondern zum Seilbahn fahren





und nebenbei auch noch die Rosstrappe zu erklimmen (wir wussten nicht, wie lange 300 m sein können, wenn gefühlte 1000 Höhenmeter dazwischen liegen)







 



dann wieder mit der Seilbahn runter:
(Vielleicht freut sich ja die Mama der "Tante Lisbeth" über "Heimatbilder?!"





um mit der Glasbodengondel wieder rauf uffn Berg zu fahren um den Hexentanzplatz zu begutachten:









Zwischendrin sind wir dann noch alle Harzbob gefahren und ich muss sagen genauso zerzaust wie die Oma da aussieht - genauso haben wir uns alle gefühlt. Lustig wars - besonders als ich mich beim  einsteigen mit meiner Hose in den Bremshebeln verfangen habe.......